Es fing damit an, dass ich einen Zeitschriftenartikel über die Geschichte von Bozen und Südtirol (Italien) schrieb. Darin kamen solche Sachen vor wie »Stadt auf der Grenze«, »zwischen den Kulturen« »wechselvolle Geschichte zwischen zwei Ländern« und so weiter. Kommt einem bekannt vor? Also dachte ich mir, »Schreib doch auch mal was in der Art über dein Heimatland!«, einen Artikel, nicht wissenschaftlich trocken für Historiker, sondern unterhaltsam und gleichzeitig interessant (also saarl.: »klòòr«) et voilà!
Und da die heutige Jugend ja keine längeren Texte mehr liest, und um die Spannung etwas zu erhöhen, gibt’s das Ganze als Artikelserie (neudeutsch: »Blog«).
Was heißt »sarrelibre«?
Eigentlich sollte die Website sarre.de heißen, weil irgendwie passend: französisch »Sarre« mit der Endung »de« für Deutschland. Diese Adresse hatte sich allerdings schon ein gewisser Herr Sarré, seines Zeichens Goldschmied aus München, gekrallt.
Also zweite Wahl: sarrelibre.de auch mit Französisch-Deutsch-Kontrast, zudem mit lustigen Assoziationen verbunden (»Cuba libre?«). Außerdem gibt es über »Sarre libre« noch eine interessante Geschichte, die in der Folge »Die Saarländer als Revoluzzer« behandelt wird.
»Separatist!« – »Nationalist!«
Man darf, meines Erachtens, das nicht immer feine Benehmen unserer lieben französischen Nachbarn durchaus kritisieren, ohne gleich in eine nationale Ecke gestellt zu werden. Genauso wie man das deutschnationale Getöse einstiger saarländischer Meinungsführer widerwärtig finden darf, ohne dass man gleich die Abtrennung von Deutschland will.
Und das Sarre-Wappen im Kopfbild dieser Website sollte nur so verstanden werden, wie es auch sonst verstanden wird, wenn es auf Autos, Feuerzeugen oder T-Shirts pappt: als regional-nostalgische Reminiszenz. Außerdem ist es mit seinem putzigen Brückchen viel schicker als das aktuelle Saarlandwappen …
Aussprache
»Sarre« und »Saar« werden exakt gleich ausgesprochen, wobei im saarländischen Akzent, das »R« stumm bleibt.
»Sarre Louis« bzw. »Saarlouis« – sprich: »Saarlui«
»Saarlouiser« (Einwohner von Saarlouis) – sprich: »Saarluier«
Danke!
Vielen Dank an Thomas Höckmann, Stefan D2, Dominik Friedrich, die Stadt Saarlouis und das Historische Museum Saar für ihre Genehmigung Fotos und Grafiken zu verwenden! Ohne sie wäre sarrelibre.de nur halb so gut!
Ich finde, diese Seite hier leistet einen sehr wichtigen Beitrag zum Andenken an die bewegte saarländische Geschichte und finde es schade, dass hier seit einigen Jahren kaum noch etwas passiert. Vielen Dank jedenfalls für die lesenswerten Artikel, die ich meinen Schülern sehr ans Herz lege, weil sie eben auch mal eine andere Sichtweise auf die ansonsten sehr einseitige Sichtweise der verschiedenen Ereignisse werfen.
Heute das erste Mal auf diese Website stoßend, bin ich sehr beeindruckt von den geschilderten, inzwischen kaum noch bekannten tragischen Grenzlanderfahrungen, so etwa im Artikel Nr. 14: Saarländer auf der Flucht.
Ein Großonkel von mir, ursprünglich Apotheker in Straßburg, überlebte in Saarbrücken die NS-Zeit nicht, nachdem er 1919, als Reichsdeutscher eingestuft, das Elsass verlassen und sich mit seiner französischen Frau bewusst an der Saar niedergelassen hatte.