Im Jahr 1984 wird in Deutschland der private kommerzielle Rundfunk eingeführt: Am 1. Januar gehen Radio RPR und der Fernsehsender SAT1 als erste nicht-öffentlich-rechtliche Sender an den Start – so schreiben es zumindest die Geschichtsbücher. Doch zu diesem Zeitpunkt existiert im Saarland bereits seit Jahrzehnten ein kommerzieller Sender! — Die absolut irre Geschichte, wie die Saarländer das Privatfernsehen erfanden und wie dies zum großen saarländischen TV-Krieg führte, möchte ich euch nun hier erzählen …
… und dazu gehen wir weitere 32 Jahre zurück, ins Jahr 1952: In Deutschland ist privater kommerzieller Rundfunk verboten, in Frankreich ebenso. Doch zu jener Zeit gibt es ein kleines Land, genau zwischen Deutschland und Frankreich, nämlich das Saarland!
Ein fernsehtechnisches Problem
An sich hält man im Saarland damals genauso wenig von wirtschaftsliberalen Ideen wie in Frankreich oder Deutschland. Wie kommt es dann dennoch dazu, dass das kleine Land zum Pionier des Privatfunks wird?
Der Auslöser dafür ist ein kleines, fernsehtechnisches Problem der Saarländer: An der Saar gibt es nämlich aufgrund der Zollschranken zu Deutschland nur Fernsehgeräte nach französischer Norm (819 Zeilen) zu kaufen; das heißt, es können nur französischsprachige Programme empfangen werden. Allerdings kann die Mehrheit der Saarländer nicht gut genug Französisch, um dem Programm zu folgen.
Da Frankreich in jener Zeit das Saarland großzügig sponsert, ist es zunächst einmal naheliegend, dass der saarländische Ministerpräsident Johannes Hoffmann („JoHo“) in Paris anklopft und um ein deutschsprachiges Programm für das Saarland bittet. Doch damit stößt er bei den Franzosen auf taube Ohren: Die befürchten nämlich, mit einem deutschsprachigen Programm separatistische Bewegungen in Elsass-Lothringen zu befeuern. Ist man doch gerade dabei, den Elsässern und Lothringern die deutsche Sprache abzugewöhnen. Da kann deutschsprachiges Fernsehen nur kontraproduktiv sein. Umgekehrt kommen TV-Geräte nach deutscher Norm für das Saarland auch nicht in Frage: Die Saar-Regierung hat Angst vor gezielter politischer Beeinflussung durch das westdeutsche Fernsehen. Eine Sorge, die durchaus berechtigt ist: Das Saarland gilt – sowohl für die westdeutsche Regierung als auch die westdeutsche Presse – genau wie die DDR als unrechtmäßiger Staat und der saarländische Ministerpräsident als persona non grata.
Dass das kleine Saarland selbst einen Fernsehsender auf die Beine stellen könnte, daran ist nicht zu denken: In den fünfziger Jahren ist Fernsehen nämlich noch ziemlich exotisch und teuer, die Anzahl der Geräte sehr überschaubar (sie stehen fast ausschließlich in Gaststätten) – ein eigener Sender wäre weder durch Gebühren noch durch Werbeeinnahmen zu finanzieren. Also muss eine andere Finanzierungsidee her! Und die sieht so aus: Wir Saarländer erlauben einem Unternehmen, bei uns einen kommerziellen Sender zu errichten, der stark genug ist, ganz Frankreich zu versorgen. Im Gegenzug für diese Erlaubnis muss das Unternehmen kostenfrei ein deutschsprachiges TV-Programm für das Saarland produzieren.
Die größte Sendeanlage der Welt
Ganz so neu ist die Idee zugegebenermaßen nicht: In den Jahren zuvor haben auch schon die anderen Miniatur-Staaten Luxemburg, Andorra und Monaco privaten Radiostationen erlaubt, Richtung Frankreich zu senden. Und tatsächlich findet man im von Fürst Rainier von Monaco gegründeten Medienunternehmen Images et Son den geeigneten Investor für das neue Projekt. Ein Projekt, das tatsächlich eine fette Nummer größer werden sollte als alle bisherigen Privatfunk-Experimente. Der neue Radiosender, „Europe 1“ genannt, soll nämlich von einem einzigen Punkt im Saarland via Langwelle ganz Frankreich sowie Belgien, die Schweiz und Nordafrika beschicken!
Also baut die neu gegründete Saarländische Fernseh-AG auf dem Felsberg bei Berus nichts weniger als die größte Sendeanlage der Welt: vier Sendemasten von bis zu 282 m Höhe (Eiffelturm: 324 m), gekrönt von einer Sendehalle, die eine weltweit einmalige architektonische Meisterleistung darstellt: eine 86 mal 46 Meter große Spannbeton-Konstruktion ohne Stützpfeiler in Form einer Jakobsmuschel – das damals größte freistehende Betondach der Welt! Das Dach besteht aus einer nur 4 cm dicken gegossenen Betondecke ohne Fugen, die an Stahlseilen aufgehängt ist. Bei stärkeren Winden, wie sie auf der kahlen Höhe des Felsbergs nicht selten sind, fängt die filigrane Konstruktion an, wie ein Zeltdach zu flattern. Einmalig ist nicht nur die Architektur an sich, sondern auch die Überraschung, ein derart gigantisches und futuristisches Gebäude in einer ansonsten menschenleeren Landschaft auftauchen zu sehen.
Doch das ambitionierte Bauprojekt fordert auch Opfer: In der Bauphase stürzt die gewagte Dachkonstruktion ein. Zu Schaden kommt zum Glück niemand, doch Architekt Jean François Guédy wird mit den Vorwürfen nicht fertig und begeht Selbstmord. Spätere Analysen seiner Pläne ergeben jedoch, dass seine Berechnungen absolut korrekt waren und der Fehler in der Ausführung gelegen haben musste. Man sagt, in manchen Nächten höre man seinen ruhelosen Geist durch die Sendehalle irren …
Der erste private Fernsehsender Europas
Die „Kathedrale der Wellen“, wie sie von Senderchef Louis Merlin genannt wird, dient zunächst nur als reine Sendeanlage. Die Radiosendungen selbst werden tatsächlich gar nicht im Saarland produziert, sondern in Paris. Von dort werden sie dann via Kabel auf den Felsberg geschickt.
Noch vor dem Start von Europe 1 im Jahr 1955 geht bereits Ende 1953 die Gegenleistung für die Saarländer auf Sendung: Telesaar – der erste private Fernsehsender Europas!
Was läuft denn nun so im ersten Privatfernsehen? Eigentlich nichts anderes als heute auch: Comedy, Gameshows, Talkrunden, News (heißt zwar damals alles anders, ist aber dasselbe), wie es sich für einen Privatsender gehört natürlich Werbespots – und (nicht zu vergessen) die Neujahrsansprache des saarländischen Ministerpräsidenten sowie ähnlich Erbauliches von höchster Stelle. Aufgefüllt wird das Programm mit deutsch synchronisierten französischen Filmen und Nachrichtensendungen. Produziert wird in der Richard-Wagner-Straße in Saarbrücken, gesendet von einer Anlage auf dem Saarbrücker Eschberg – technisch hat das Ganze also zunächst nichts mit dem Sender auf dem Felsberg zu tun.
Kein Wunder, dass man vor allem ziemlich viel Leere sieht, wenn man sich die Sendehalle anschaut: Die Radiosendungen werden ja in Paris produziert und das Telesaar-Programm in Saarbrücken – warum also die Riesenhalle? Die ist schon für den nächsten Schritt gedacht: Dem Radiosender Europe 1 soll der mehrsprachige europaweite Fernsehsender Europa 1 Television folgen. Und die Halle ist für die Produktion von Live-TV-Sendungen vorgesehen.
Doch den großen Fernsehplänen kommt die große Politik dazwischen. Ziemlich kurzfristig und zur Überraschung vieler wird das Saarland am 1. Januar 1957 in die Bundesrepublik Deutschland (Westdeutschland) eingegliedert (wie es dazu kam, erzähle ich euch ein andermal). Und in der BRD ist Privatfernsehen strengstens verboten!
Das Ende des Privatfernsehens?
Große Sorge bei Fürst Rainier und seinen Kompagnons! Sollten die Millionen für den gigantischen Sender in den Sand gesetzt worden sein? Zum Glück kann die Fernseh-AG dem Bundespostminister in Bonn (ein gewisser Herr Stücklen), der nun Herr über den Funkraum des Saarlandes ist, einen wasserdichten Vertrag über 50 Jahre Laufzeit vorlegen, an dem sich die bundesdeutschen Juristen die Zähne ausbeißen. Der Sender darf also weiterlaufen – allerdings mit einigen Auflagen:
- Der deutschsprachige TV-Sender Telesaar wird geschlossen.
- Radio wird ausschließlich in französischer Sprache gesendet.
- Die Sendeleistung wird Richtung Deutschland abgedämpft.
- Alle weiteren Fernsehpläne sind gestrichen.
Besonders wichtig ist den Bundesdeutschen Punkt 1, denn pünktlich zum Tag der Eingliederung am 1. Januar 1957 soll im Saarland das deutsche Fernsehen ARD starten: Auf dem Saarbrücker Schwarzenberg wird eiligst eine provisorische Sendeanlage errichtet. Doch auch hier wedelt die Fernseh-AG mit einem wasserdichten Vertragsschrieb, der ihr das Exklusivrecht für Fernsehausstrahlungen im Saarland zugesteht. Und so stellt die bundesdeutsche ARD ihr Programm zähneknirschend auf sporadische „Versuchssendungen“ um, für die sie jedes Mal offiziell bei der Fernseh-AG eine Genehmigung einholen muss! Welche Schmach! Währenddessen sendet Telesaar munter weiter TV für das Saarland und wird somit zum ersten privaten Fernsehsender auf deutschem Boden!
Warum die Fernseh-AG den Sender Telesaar, der ja von vornherein als Verlustgeschäft geplant ist, nicht einfach schließt, ist ein bisschen rätselhaft. Vielleicht will man Fakten schaffen für Privatfernsehen auf deutschem Boden? Oder vielleicht lieben die Fernsehmacher einfach ihren Job und wollen ihn sich nicht von irgendwelchen Nasen in Bonn verbieten lassen?
Meditatives Schneetreiben
Die ganze Sinnlosigkeit der Auseinandersetzung wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass die beiden Sender eigentlich gar keine Konkurrenten sind: Telesaar kann man ausschließlich mit französischen Geräten empfangen, während für den Empfang der ARD ein Gerät deutscher Bauart erforderlich ist. Daher gibt es unter den Saarländern keineswegs nur Telesaar-Fans. Viele haben sich schon in Erwartung der neuen TV-Ära eine brandneue Flimmerkiste nach deutscher Norm zugelegt, die jetzt erstmal nur für meditatives Schneetreiben zu gebrauchen ist. Die Elektrohändler, die in Erwartung eines Kaufrausches jede Menge deutsche Geräte geordert haben, bleiben auf ihrer Ware sitzen – im Saarland ist erst einmal fernsehtechnische Kaufzurückhaltung angesagt! Die Händler spielen in einem gemeinsamen Jammerbrief an den Bundespostminister gar die deutschnationale Karte: Die Saarländer wollten angeblich „vollkommen mit den deutschen Kulturwerten vertraut werden“ – und das geht natürlich nur durch ARD-Gucken!
Fernsehkrieg an der Saar!
Doch so einfach geben sich die Bundesdeutschen nicht geschlagen und sie läuten die nächste Eskalation im TV-Krieg ein: Am 15. Januar 1958 startet unangekündigt und ohne Genehmigung das deutsche Fernsehprogramm ARD dauerhaft vom Schwarzenberg. Bei der Fernseh-AG spart man sich die formalen Proteste und geht noch am selben Abend zum Gegenschlag über: Auf dem Felsberg existiert nämlich schon von Anfang an ein bislang ungenutzter TV-Sendeturm für den geplanten europaweiten TV-Sender. Dieser wird nun scharfgeschaltet: Telesaar strahlt plötzlich mit zehnfacher Sendeleistung über den gesamten südwestdeutschen Raum (plus Ostfrankreich und Benelux) und bringt den schwächlichen ARD-Sender auf dem Schwarzenberg komplett zum Erliegen.
Bundespostminister Stücklen kocht vor Wut und besinnt sich auf eine neue Strategie: Ohne auch nur irgendjemanden vorab zu informieren, beantragt er bei der Internationalen Fernmeldebehörde in Genf (ITU) den Austausch des vom Sender Felsberg genutzten Sende-Kanals gegen einen benachbarten. Dazu hat er jedes Recht, schließlich hat West-Deutschland jetzt die Funkhoheit über das Saarland – und die Genfer haben aus technischer Sicht auch keine Einwände! Auf dem Felsberg ignoriert man die Anweisung zur Abschaltung – von einem Kanaltausch hat man nichts gehört, auch die saarländische Regierung weiß von nichts. Und so kommt es schließlich zum großen Finale: Am 25. Januar 1958 stapft ein Trupp Postbeamter unter Polizeischutz durch den Schnee auf den Felsberg, verschafft sich Einlass, kappt alle Fernsehkabel und versiegelt die Anschlüsse. Die Schlacht um den Felsberg ist geschlagen.
Telesaar lebt!
Ist das das Ende des Privatfernsehens an der Saar? Keineswegs: Telesaar lebt! Man schwenkt noch mal zurück auf den Sender Eschberg, der von dem Kanalwechsel nicht betroffen ist, und sendet weiter als wäre nichts geschehen!
Die saarländische Regierung unter dem neuen Ministerpräsidenten Egon Reinert hält sich im TV-Krieg derweil vornehm zurück: Einerseits ist man jetzt Teil der bundesdeutschen Exekutive und muss bundesdeutsches Recht auch an der Saar durchsetzen. Andererseits zahlt die Fernseh-AG nach wie vor fette Lizenzzahlungen (ca. 1,7 Mio. DM pro Jahr) für die Senderechte an das Saarland, auf die man ungern verzichten möchte.
Die folgenden Monate ergehen sich die Kontrahenten in juristischen Kleinscharmützeln, bei denen letztendlich der deutsche Goliath die Oberhand behält: Der Bundespostmister verfügt die Schließung des Fernsehsenders Telesaar zum 16. Juli 1958. Mit dem Kabelschneider muss aber diesmal niemand anrücken: Die Fernseh-AG gibt entnervt auf und ermöglicht Telesaar, sich in Würde zu verabschieden. Titel der letzten Sendung „Der Rest ist Schweigen“, letzter Punkt im Sendeplan „Absoluter Sendeschluss“.
Abspann: Was danach geschah …
Die Ära des Privatfernsehens ist im Saarland am 16. Juli 1958 nach 4 1/2 Jahren beendet. Die 60 Mitarbeiter von Telesaar werden entlassen. Doch am Radiosender Europe 1 ist juristisch nichts zu rütteln. Er wird schon bald zu einem der beliebtesten Radiosender im französischsprachigen Raum und sendet bis heute erfolgreich und einträglich vom Felsberg aus. Ins saarländische Rundfunkgesetz wird eine Lex Europe 1 integriert, wo es sinngemäß heißt: Privater Rundfunk ist grundsätzlich verboten, es sei denn es handelt sich um Radiosender, die in französischer Sprache senden (hätte nur noch gefehlt: „und die sich in muschelförmigen Gebäuden mit freistehenden Spannbetondecken befinden“).
Der Sender Eschberg wird noch einige Monate weiter betrieben: Er sendet für Saarländer mit französischen TV-Geräten das deutsche Fernsehen in französischer Norm. Dazu wird mit einer französischen Kamera ein deutsches Fernsehgerät abgefilmt. Nicht nur technisch, sondern auch juristisch kurios: Eine wichtige Begründung des Bundespostministers für die Abschaltung von Telesaar war nämlich, dass Fernsehausstrahlungen nach französischer Norm in Deutschland verboten seien.
Der schwächliche ARD-Sender auf dem Schwarzenberg wird geschlossen und durch eine große Sendeanlage auf den Göttelborner Höhen ersetzt, die noch heute in Betrieb ist.
1981 wird in Frankreich der private Rundfunk erlaubt und Europe 1 kann nun endlich in seinem Zielland UKW-Sendestationen errichten. Im Saarland ist die Fernseh-AG (heute: Europäische Rundfunk- und Fernseh-AG) seit 1989 wieder mit Radio Salü präsent – im gleichen Gebäude in der Richard-Wagner-Straße, in dem Telesaar produziert wurde! Vom Fernsehen hält man sich aber (trotz des unverändert gebliebenen „Fernseh“ im Firmennamen) seit der Schließung von Telesaar fern. Und so war der seit über 60 Jahren auf dem Felsberg thronende TV-Sendeturm exakt 11 turbulente Tage im Januar 1958 in Betrieb.
Die denkmalgeschützte Sendehalle auf dem Felsberg ist ebenfalls inzwischen ungenutzt. Die Technik des Senders ist seit 2015 in einem kleineren Gebäude nebenan untergebracht und wird ohne technisches Personal betrieben. Die „Kathedrale der Wellen“ ist noch so beeindruckend wie vor 60 Jahren, auch wenn der Blick inzwischen von ein paar neu hinzugekommenen Gebäuden verstellt ist. Sie befindet sich seit 2016 im Besitz der Gemeinde Überherrn, die anscheinend noch nicht so viel mit dem architektonischen Wunderwerk anzufangen weiß: geöffnet ist sie nur zu seltenen Events.
Update 2020
In diesem Jahr ist einiges passiert auf dem Felsberg:
- Am 31. Dezember 2019 stellte Europe 1 den Sendebetrieb vom Sender Felsberg ein. Alle anderen Langwellensender in Deutschland wurden bereits 5 Jahre zuvor abgeschaltet. Die heutzutage erhältlichen Standard-Radiogeräte besitzen gar keinen Empfänger mehr für Langwelle. Und seit praktisch alle Radiosender der Welt via Internet abhörbar sind, hat auch die große Reichweite der Langwelle keine Bedeutung mehr.
- Im Oktober 2020 wurden die riesigen Sendemasten gesprengt – vier Rekordbauwerke, elegante architektonische Landmarken und Zeitzeugen einer einmaligen Geschichte sind damit für immer von der Bildfläche verschwunden
- Seit dem 30. November 2020 sendet der Saarländische Rundfunk digitales Radio (DAB+) und Fernsehen (DVB-T2) von der Sendehalle. Eine entsprechende Sendeanlage wurde auf die Spitze des alten Fensehturms montiert. So darf der Turm zum ersten mal seit 72 Jahren wieder TV ausstrahlen!
Links, Links Links
Was ihr bis hierher gelesen habt, war nur die absolute Kurzfasssung der Geschichte des wundersamen Sender Felsbergs und der Erfindung des Privatfernsehens durch die Saarländer!
Ausführlicher und mit vielen Details und Bildern gibt es das alles hier:
- Europe 1
(Memotransfont – Grenzüberschreitende Erinnerung) - Telesaar
(Saar-Nostalgie) - Der Langwellensender Europe No 1
(Saar-Nostalgie) - Telesaar: Europas erster kommerzieller Fernsehsender sendete an der Saar
- Die Anfänge des kommerziellen Rundfunks im Saarland:
Die Geschichte der Saarländischen Fernseh AG (Tele-Saar und Europe Nr. 1) - Jakobsmuschel mit Lizenz zum Senden
(auch eine schöne Überschrift – könnte glatt von mir sein … 🙂 ) - Der Besuch der Sendeanlagen von Europa 1
(Rodena Heimatkundeverein Roden e. V.) - La cathédrale des ondes – Centre Emetteur de l’Europe 1 en Sarre (Resonanzen)
- Freibeuter an der Saar
(Der Spiegel)
Relevante Wikipedia-Einträge:
- Europe 1
https://de.wikipedia.org/wiki/Europe_1 - Sender Felsberg-Berus
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Felsberg-Berus - Telesaar
https://de.wikipedia.org/wiki/Telesaar - Europäische Rundfunk- und Fernseh-GmbH
https://de.wikipedia.org/wiki/Europäische_Rundfunk-_und_Fernseh-GmbH
Im Saarland geboren, aufgewachsen und nie etwas davon gehört! Danke für den sehr interessanten Artikel. Mehr davon 🙂
Freut mich sehr, dass dir mein Geschreibsel gefällt, liebe Sabine! 🙂
Das ist einer dieser irrwitzigen Storys, die die Geschichte schreibt. Sehr interessant, danke dafür!
Vielen Dank für diese großartige Seite. Über „Wie die Saarländer das Privatfernsehen erfanden“, das die letzten Tage auf Facebook rundging hierher gefunden und bereits einige Artikel im Kontext Saarländer auf der Flucht gelesen, die mir einiges verstehen halfen.
Viele Grüße aus dem selbstgewählten Exil 🙂
Es wäre so klasse, wenn Du hier wieder weiter machen würdest …! Also nicht alle 10 Jahre nur! <3
ein interessanter Beitrag. Aber unter „Meditatives Schneetreiben“ TELESAAR schreiben Sie, dass “ Elektrohändler in Erwartung eines Kaufrauschs jede Menge deutsche Geräte geordert“ hätten etc. Dem war nicht so. Denn auch nach dem 1. Januar 1957 blieb das Saarland bis Juli 1959 (wirtschaftlicher Anschluss Tag X) Teil der französischen Zollunion. Die Einfuhr von deutschen Fabrikaten war mit hohen Zöllen belastet , die Geräte wären unbezahlbar gewesen – abgesehen davon ging der erste leistungsfähige ARD Sender (Göttelborn) erst Oktober 1959 in Betrieb. Zweinormen Geräte aus französischer Produktion 819/625 Zeilen (z.B. Telemaster) gab es natürlich. – auf Grund des hohen Preises meist in Gaststätten zu finden
Evtl. noch für viele Leser interessant: Saarländer hatten ab Januar 1957 zwar einen deutschen Personalausweis, jedoch immer noch einen Reisepass „REPUBLIQUE FRANCAISE“ mit gestempeltem Aufdruck „SARROIS“- bis Juli 1959
natürlich waren hier Geräte mit 625 Zeilen Norm, d.h. „Europäischer Norm“ gemeint, die neben in D auch in den übrigen westeuropäischen Ländern Standard war. Frankreich hatte 819 Zeilen Norm, England und USA wieder andere Zeilenzahlen. Aber nochmals , das Saarland war bis Juli 1959 Teil des französischen Wirtschaftsraums – Währung FF – ; die Bundesrepublik also Zollausland, so dass auf Grund hoher Zölle quasi kaum ausländische (hier :bundesdeutsche ) Produkte auf dem saarländischen Markt zu finden waren. Importe waren darüber hinaus oftmals kontingentiert. – also hieß es ACHETEZ FRANCAIS oder saarländisch (!), Radios z.B. gab es auch aus saarländischer Produktion.