13. Die cleveren Nachbarn der Saarländer (Teil 1)

Luxembourg
Auch die Luxemburger lieben’s eher beschaulich … Foto: Laurenz Bobke

 

»Das ging ja einfach!« denkt sich der Führer, als sich die Saarländer nach Volksabstimmung dem Deutschen Reich anschließen (vgl. Folge 12 »Der 13. Januar: Der Tag als die Saarländer ziemlich dumm waren«). Und so gibt er persönlich Gauleiter Simon die Anweisung, auch die Luxemburger sollen sich gefälligst freiwillig Deutschland anschließen …

Einen Tick cleverer …

Die Luxemburger, die ein kleines Ländchen nordwestlich des Saarlandes bewohnen, haben mit den Saarländern einiges gemein: Luxemburg liegt an Einwohnerzahl und Fläche in etwa gleichauf mit dem Saarland. Auch hier gibt es eine bedeutende Stahlindustrie. Einst bewohnten Luxemburger und Saarländer zusammen Lotharingien, das »Land dazwischen« (vgl. Folge 2 »Ein Land dazwischen«), und beide sprechen die gleiche Sprache, das Moselfränkische (die Saarländer zumindest teilweise). Luxemburg stand ebenso wie das Saarland immer wieder unter dem Einfluss fremder Mächte wie Frankreich oder Preußen, und auch in Luxemburg ließ der Sonnenkönig von seinem Baumeister Vauban eine mächtige Festung errichten (vgl. Folge 3 »Der Sonnenkönig an der Saar«). Doch in einem unterscheiden sich die Luxemburger von den Saarländern: Sie sind einen Tick cleverer. Warum, das sehen wir erstmals im Jahr 1941 …

»Heim ins Reich« auch für die Luxemburger

Was bei den Saarländern so gut geklappt hat, versucht Gauleiter Simon nun auch bei den Luxemburgern: er startet nämlich eine Volksbefragung inkl. der dazugehörigen »Heim ins Reich«-Propaganda. In der so genannten »Personenstandsaufnahme« lässt Simon nach »Staatsangehörigkeit«, »Volkszugehörigkeit« und »Muttersprache« fragen. Um den Luxemburgern die »richtige« Antwort etwas zu erleichtern, gibt Simon allerdings nur zwei Wahlmöglichkeiten vor: Deutsch oder Französisch.

»Drei mal Luxemburgisch!«

Doch die Luxemburger Widerstandsbewegung macht Simon einen Strich durch die Rechnung: In Flugblatt-Aktionen und Mund-zu-Mund-Propaganda gibt sie die Parole aus »3 mol Lëtzebuergesch« (»3 mal Luxemburgisch«). Und in der Tat, als man mit der Auszählung der Bögen beginnt, zeichnet sich ab, dass 90% der Luxemburger auf alle drei Fragen mit »Luxemburgisch« geantwortet haben. Das Ergebnis der Befragung verschwindet schnellstmöglich in der Schublade. 1942 wird Luxemburg ohne die Zustimmung seiner Einwohner annektiert. Das Hitler-Regime muss sein wahres Gesicht zeigen und die Luxemburger dürfen als Nazi-Gegner in die Geschichte eingehen. Ihre Städte und Dörfer bleiben vom Bombenterror verschont.

Lesen Sie in der nächsten Folge: »Saarländer auf der Flucht«

10 Gedanken zu „13. Die cleveren Nachbarn der Saarländer (Teil 1)“

  1. Naja – Es ist schon ziemlich »gewagt« (um es mal sehr vorsichtig auszudrücken), ein multilinguales Land wie Luxemburg, mit dem durchweg deutschsprachigen Saargebiet von 1919-1935 und dem (territorial damit nicht identischen) Saarland von 1947-1956 zu vergleichen, denn das ist allenfalls der bekannte »Vergleich« zwischen Äpfeln und Birnen. 😉

    Hinzu kommt, dass Luxemburg bereits seit 1839 die staatliche Selbständigkeit besitzt, während das heutige Gebiet des Saarlandes von ganz wenigen (und sehr kurzen) Außnahmen mal abgesehen, immer zu Deutschland, respektive zu deutschen Fürstentümern gehörte, als es das damalige Deutsche Reich von 1871 noch nicht gab.

    So etwas kann man redlicherweise nicht ernsthaft miteinander vergleichen, nur weil Fläche, zahlenmäßige Stärke der Bevölkerung und (nicht zu vergessen) natürlich auch noch die zwei phänomenalen Burgschlößchen von Vauban dastehen.

    Nein, die Voraussetzungen zwischen Luxemburg und dem (damals noch) Saargebiet von 1935, waren nun wirklich gänzlich andere und insofern überrascht das Luxemburger (Wahl-)Ergebnis genausowenig wie das des Saargebietes seinerzeit. – Lediglich die Deutlichkeit desselben ist bei beiden schon bemerkenswert.

    Trotzdem habe ich alle ihre Beiträge mit großem Interesse und sehr oft auch mit einem ebensolchem Vergnügen gelesen, da ich ihren, bisweilen recht trockenen Humor, doch sehr schätze.

    Er macht manches Detail zwar nicht unbedingt objektiver, dafür aber auf jeden Fall unterhaltsamer.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Der Gärtner.

  2. Lieber Herr Gärtner! 🙂

    Besten Dank für Ihren ausführlichen Kommentar!

    Aber ich erlaube mir in einem Punkt zu widersprechen:
    Selbstverständlich kann man Luxemburg und das Saarland vergleichen! Genau das haben nämlich Hitler und sein Gauleiter Simon getan. Ansonsten wären sie kaum auf den glorreichen Gedanken mit der Volksbefragung gekommen.

    Und man hätte sich durchaus vorstellen können, dass die Luxemburger (die damals übrigens noch lange nicht so mehrsprachig waren wie heute) mehrheitlich für Deutschland votiert hätten, zumal ihnen ja die die dritte Option, die dem saarländischen »Status quo« entsprochen hätte, vorenthalten wurde.

    100 Jahre Selbstständigkeit hin oder her: Dass die Luxemburger nahezu geschlossen die Volksbefragung sabotiert haben, war auf jeden Fall eine Überraschung, zumal die Saarländer für den gleichen Anti-Nazi-Effekt nur ganz brav und legal ihr Kreuzchen bei »Status quo« hätten machen müssen.

    Ob man Geschichte objektiv erzählen kann, darüber lässt sich diskutieren. Geschichten hingegen kann man nur subjektiv erzählen.
    Zum Ausgleich darf jeder gerne die Kommentar-Funktion verwenden, um eine andere Sicht der Dinge zu präsentieren.
    Ich freue mich darüber!

    Viele Grüße von Zippo!

  3. Lieber Zippo,

    Sie schrieben gestern:

    „Selbstverständlich kann man Luxemburg und das Saarland vergleichen! Genau das haben nämlich Hitler und sein Gauleiter Simon getan.“

    Das ist zwar richtig, genauso wie die erwiesene Tatsache allerdings, dass die Herrschaften damit gründlich falsch gelegen haben. Insofern erlaube ich mir, mich doch etwas darüber zu wundern, dass Sie nun ausgerechnet diese beiden Pappnasen, sozusagen als „Kronzeugen“ für die Zulässigkeit des bewußten Vergleiches präsentieren. 🙂

    Sie sind es nämlich gerade nicht, sondern sogar das genaue Gegenteil, wie ihr blamables Scheitern bei der Volksbefragung in Luxemburg dann ja auch eindrucksvoll bewies.

    Darüber hinaus schienen diese Zwei sich ihrer Sache (nämlich der ungefähren Gleichsetzung der Luxemburger mit den Saarländern) auch keineswegs so sicher gewesen zu sein. Die von Ihnen ja erwähnte Nicht-Auswahlmöglichkeit von Luxemburgisch auf den Formularen, kam ja nun ganz sicher nicht von ungefähr.

    Im Ernst: Die Gegend des heutigen Saarlandes war bis 1919 nichts anderes als ein jahrhundertealter Teil verschiedener deutscher Fürstentümer mit demselben Heimat- und Zugehörigkeitsgefühl zum betreffenden Fürstentum wie in (den meisten) Gegenden der anderen deutschen Fürstentümern auch.

    Ein über das normale Heimatgefühl hinausgehendes „Wir Saarländer“-Gefühl allerdings (in Form von einem „Wir Luxemburger“) exisitierte bis zur gewaltsamen Abtrennung von Deutschland nach dem 1.Weltkrieg ganz eindeutig NICHT. – Punkt. 🙂

    In den 15 Jahren Völkerbundsverwaltung, die aber de facto eine französische Zwangs- und Fremdverwaltung war, entwickelte sich *dann*(!) zwar durchaus eine „Wir Saaländer gehören zusammen“-Identität aber man sah sich deshalb darin doch unbestritten und ohne jeden Zweifel als Teil Deutschlands, keinesfalls aber (und das ist nämlich der entscheidende Unterschied zu Luxemburg) als etwas, das weder zu Frankreich noch zu Deutschland gehörte.

    Es kommt noch etwas anderes hinzu, was Sie leider sehr schnell mit einem einzigen Satz abgetan haben, was aber letztlich für beide Abstimmungen auf der psychologischen Ebene den Auschlag gegeben haben dürfte.

    Sie schrieben dazu in Bezug auf Luxemburg:

    „100 Jahre Selbstständigkeit hin oder her….“

    Genau diese „100 Jahre“ hatten die Saarländer aber eben nicht und deshalb sahen sie sich auch im Gegensatz zu den Luxemburgern immer zuerst als Deutsche und dann erst als Saarländer, wie ja die Abstimmung von 35 schließlich auch deutlich genug gezeigt hat.

    Im Übrigen exisitert eine eigene „Grafschaft Luxemburg“ bereits seit 963 (wenn auch dann fast 900 Jahre immer als deutsches Teilfürstentum), also nicht etwa 100, sondern sogar bald 1000 Jahre länger, als ein eigenständiges „Saargebiet“ oder gar „Saarland“, was das „Wir“-Gefühl der Luxemburger ganz entscheidend mitgeprägt hat und was man deshalb auch nicht so einfach außer Acht lassen kann.

    Fazit: Die „100 Jahre eigener Staat Luxemburg“, die in Wirklichkeit fast 1000 Jahre sind, sind ganz genau das, was den Saar-Gebietslern von 1935 vollkommen fehlte und die Negierung oder Geringschätzung dieser immens wichtigen Tatsache führte dann unvermeidlich zu den schon erwähnten Vergleichen zwischen Äpfeln und Birnen – bei ihnen genauso wie bei den zwei anderen. 🙂

  4. Lieber Zippo,

    leider habe ich etwas zu schnell auf „Senden“ geklickt, deshalb dieser kleine Nachtrag, denn soviel Zeit muss sein:

    „bei Ihnen“ soll und muss es im letzten Satz natürlich heißen und vor allem ist mir noch wichtig:

    Mit freundlichen Grüßen,
    Der Gärtner. 😉

  5. Lieber Herr Gärtner!

    Ich bedanke mich erneut für Ihre umfangreichen Ausführungen!

    Und möchte Sie schon einmal vorwarnen, dass ich mich in einer späteren Folge von sarrelibre erneut erdreisten werde, das Saarland und Luxemburg miteinander zu vergleichen (Die Folge wird heißen »Die cleveren Nachbarn der Saarländer [Teil 2]«).

    Ich sehe weiterhin keinen Grund meine Aussage zurückzunehmen, dass trotz der zeitweise bestehenden Selbsständigkeit Luxemburgs, die Ablehnung des Nazi-Regimes durch die Luxemburger keineswegs selbstverständlich war. Auch das über 100 Jahre lang unabhängig agierende Österreich hat der Annexion durch das deutsche Reich kaum nennenswerten Widerstand entgegengesetzt.

    Da wir gerade bei Vergleichen sind: Lese ich doch in Ihrem Beitrag »und die Negierung oder Geringschätzung dieser immens wichtigen Tatsache führte dann unvermeidlich zu den schon erwähnten Vergleichen zwischen Äpfeln und Birnen – bei Ihnen genauso wie bei den zwei anderen.«
    Also ich hätte ja nicht gedacht, dass man mich jemals mit Adolf Hitler vergleichen würde … 🙂

    Desweiteren möchte ich mir erlauben, Ihrer so vehement vorgetragenen Aussage über die saarländische Identität (bzw. deren Nichtvorhandensein) eine andere Sicht entgegenzusetzen.

    Ich zitiere noch einmal aus Ihrem Beitrag:

    »Ein über das normale Heimatgefühl hinausgehendes ,Wir Saarländer’-Gefühl allerdings (in Form von einem ,Wir Luxemburger’) exisitierte bis zur gewaltsamen Abtrennung von Deutschland nach dem 1.Weltkrieg ganz eindeutig NICHT. – Punkt«

    Selbstverständlich hatte die Abtrennung von Deutschland nach dem 1. Weltkrieg einen bedeutenden saarländischen Identitätsschub zur Folge. Nicht umsonst habe ich diese Folge ja auch mit »Ein Land wird geboren« überschrieben.

    Doch schon zuvor haben die Saarländer einiges zusammen erlebt, das ihnen ihre zwar nicht staatliche aber doch regionale Identität bewusst machte: Französische Revolution und französische Besatzung, preußische und bayrische Besatzung, Streiks der Bergarbeiter, preußisch-französischer Krieg und Schlacht bei Spichern, Königreich Stumm etc (vgl. Folgen 5-9). Schließlich sind die Bezeichnungen »Saarland«, »Saargebiet« oder sarkastisch »Saarabien« nicht erst seit 1920 gebräuchlich. Auch der Text der späteren saarländischen Nationalhymne (die noch in einer eigenen Folge gewürdigt werden wird) stammt aus dem 19. Jahrhundert. Und wieso sollte jemand eine Ode an ein nicht existierendes Land schreiben?

    Ich gebe Ihnen jedenfalls recht, dass diese regionale Identität der Saarländer für diese kein Grund gewesen wäre, ihr Kreuzchen bei »Status quo« zu machen. Die Ablehnung des Nazi-Regimes wäre aber ein ziemlich guter Grund gewesen …

    Mit besten Grüßen,
    Zippo

  6. Es wär besser wenn das Saarland unabhängig geblieben wäre. Unabhängig war es wohl nie ganz und wäre es auch nie ganz gewesen, trotzdem meine ich einen weitestgehend unabhängigen Staat. Es wäre auch besser gewesen Lothar hätte seinen zänkischen Brüdern widerstehen können. So ist unsere Region zum Zankapfel zwischen Deutschen und Franzosen geworden, die sich eigentlich nur um die Ausbeutung unsrer Ressourcen kümmerten.

    Was ist denn heute noch den Franzosen Lothringen? Eine Endstation für Atommüll.
    Und was ist den Deutschen denn noch das Saarland wert?
    Richtig, es existieren in den Schubladen schon so mancher Politiker die Auschlösungspläne für unser geliebtes Land! In diesen soll es in einem südwestdeutschen Länderbund verschwinden… . Mir scheint zudem, das vielen Deutschen nicht einmal bewußt oder bekannt ist, das es drei deutsche Staaten gab. Die Sarrois scheinen in Vergessenheit geraten zu sein… . Stattdessen erlebt man eine Ostalgie nach der Anderen. Ich wünschte, es gäbe heute wieder eine Abstimmung. Der Vergleich zu Luxemburg hinkt meineserachtens keineswegs, ja ich glaube das Saarland hatte damals die Chance die erste große europäische Wirkungsstätte zu werden. Man stelle sich vor: Saarbrücken anstatt Brüssel!
    Manch einer mag dahinter jetzt saarländische Großmachtsträume sehen, aber das meine ich damit nicht. Das Saarland hat eine welthistorische Chance verpasst sich als eigener Staat in Europa souverän zu etablieren.

    Wollen wir hoffen, dass nie wieder Saarländer verheizt werden für französische oder deutsche Machtbestreben… . Schlimm genug, das die Saarlandbrigade oft die heiklen Aufgaben übernimmt.

  7. Hallo,…

    Bin heute durch Zufall zu ersten mal auf eure Seite gestossen: sau gudd!

    Was den Vergleich unseres kleinen Landes mit den nördlichen Nachbarn angeht, so halte ich ihn in Bezug auf die Möglichkeit sich bewusst „gegen“ Hitler zu entscheiden durchaus für zulässig. Sicherlich sind die gegensätzlich ausfallenden Ergebnisse der Abstimmungen Resultate unterschiedlicher historischer und kultureller Vergangenheiten, ABER : Jeder Vergleich basiert auf dem zu Grunde gelegten Vergleichsraster ( bei vergleichender Perspektive in der Geschichtsforschung unerlässlich ) und auch festgestellte Abweichungen sind letztendlich nur vor dessen Hintergrund zu betrachten.
    Also könnte man die von Herrn Gärtner aufgezeigten Unterschiede ja auch als Beleg dafür anführen, dass nach einer Abstimmung im Sinne des Status Quo uns jetzt, 72 Jahre später, nur noch 28 Jahre von einem ähnlichen kulturellen Selbstverständniss wie dem „Luxemburgisch’en“ trennen würden 😉

    mfG

    el Jumbo

  8. Hallo Zippo,

    großes Lob für die interessant geschriebenen Geschichten. Ich bin von der Seite wirklich begeistert.

    Allerdings muss ich in diesem Punkt auch dem Gärtner Recht geben. Die beiden Abstimmungen sind in keinem Fall direkt vergleichbar.

    So bestanden die 15 Jahre Völkerbund für die Saarländer aus einer Mischung von Ausbeutung und Zwang. Dies Verdarb nicht nur der Option „Anschluss an Frankreich“, sondern auch der Option „Status quo“, jede Chance. Denn wer würde sich bei einer freien Wahl für lebenslange Ausbeutung entscheiden? Die Wahl sich für die Selbstverwaltung zu entscheiden, wie dies die Luxemburger machten, hatte das Saarland nicht. Zusätzlich hatte Hitler sich zur dieser Zeit noch nicht den Ruf als brutaler Diktator geschaffen. Selbst die olympischen Spiele wurden ein Jahr später noch in Deutschland durchgeführt.

    Im Gegensatz dazu war Luxemburg schon lange ein eigenes Land, in dem es keinerlei Grund gab sich Frankreich oder Deutschland anzuschließen und Hitler hatte zwei Jahre zuvor Deutschland in den Krieg gestürzt.

    Und so ergibt sich auch der einzige Punkt, in dem sich beide Abstimmung gleichen und der auch die deutlichen Ergebnisse erklärt: Beide Abstimmungen wurden durch eine Trotzreaktion beherrscht. Die Saarländer trotzen gegen die ausbeutende französische Verwaltung und die Luxemburger gegen den kriegtreibenden Hitler.

  9. Ich finde auch, es ist nicht vergleichbar. Zudem wurde Luxemburg 1940, also ein Jahr vor diesem Referendum als neutraler Staat von Deutschland angegriffen und von der Wehrmacht besetzt. Das Referendum sollte also nur eine „Legitimation“ für eine sowieso beschlossene Assimilierung Luxemburgs werden. „Entscheiden“ konnten sie sich also nicht, es hiess freiwillig oder freiwillig gezwungen ins Reich. Dass die Luxemburger dennoch „Luxemburgisch“ angaben war ein Ausdruck ihres Protestes gegen die Unterdrückung, doch diesen Protest mussten sie teuer bezahlen. Brutale Verhöre und Standgerichte gegen politische Gegner und Einziehen der Jugend in die Wehrmacht und RAD waren von diesem Zeitpunkt an der Tagesordnung.

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