Ein Handwerkersohn aus Saarlouis wird zu einem der mächtigsten Männer Frankreichs …
Zwar begrüßten die Saarländer die französische Revolution, weniger begeistert waren sie allerdings über den Kriegsdienst in Napoleons Heer. Nichtsdestotrotz ging daraus eine recht schillernde Gestalt hervor: Michel Ney, Sohn eines Sarrelouiser (oder zu jener Zeit besser »Sarrelibrer«) Küfers.
Ney tritt in Napoleons Heer ein, macht dort eine rasante Karriere und steigt zum Top-General und »Marschall von Frankreich« auf (Vor der französischen Revolution wäre ein solcher Posten für einen Handwerkersohn undenkbar gewesen!). Mehr als einmal riskiert Ney Kopf und Kragen für Napoleon und wird dafür von seinem Chef zum »brave des braves« (»der Tapferste der Tapferen«) erklärt.
Als Ney jedoch den Wahnsinn von Napoleons Angriffskriegen erkennt, versucht er zunächst seinen Chef davon abzuhalten und stürzt sich schließlich dann doch voller Elan als »brave des braves« in genau den Russlandfeldzug, den er eigentlich versucht hat zu verhindern.
Später gelingt es ihm, Napoleon vom Marsch auf Paris abzuhalten und so einen Bürgerkrieg zu verhindern. Nach Napoleons Rückkehr aus dem Exil stellt er sich jedoch wieder auf dessen Seite und kämpft wie ein Besessener in der Schlacht von Waterloo, obwohl ihm klar ist, dass es da nichts mehr zu reißen gibt.
1815 wird Michel Ney nach einem Schauprozess wegen »Verrats an der französischen Nation« erschossen …
… zumindest scheint es so. Nach dem angeblichen Tod von Ney taucht nämlich im amerikanischen Carolina ein gewisser »Peter Stewart Ney« auf, der relativ unauffällig als Lehrer wirkt – bis auf die Tatsache, dass er gerne mal einen über den Durst trinkt und dann von seinen angeblichen militärischen Heldentaten in den napoleonischen Kriegen prahlt.
Die Wahrheit ist irgendwo da draußen …
Lesen Sie in der nächsten Folge am 29. Mai: »Die vergesslichen Franzosen«